Häkeltiere und alles gehäkelte was zum Spielen anregen könnte, unterliegt der CE-Kennzeichnungspflicht. Jedes Amigurumi muss vor dem Verkauf damit ausgestattet werden. Wieso das so ist und wie man zur CE-Kennzeichnung kommt, erkläre ich dir in diesem Beitrag.

Lila T-Rex Dinosaurier Amigurumi handgehäkelt von LaNuFaktur.
Was ist CE?

„CE“ kommt aus dem französischen und steht für „Conformité Européenne,“ also „Europäische Konformität.” Es gibt mehrere Richtlinien für bestimmte Produkte im Europäischen Gesetz, an die man sich halten muss. Alle, die Produkte herstellen, die unter diesen Richtlinien stehen, sind dazu verpflichtet, sich auch an diese Richtlinien zu halten. Und dazu gehören wir als Amigurumi-Hersteller auch.

Und wenn ich nur an meine Freunde verkaufe?

Es spielt keine Rolle, ob du „nur“ an deine Familie, auf einer Website, auf dem Flohmarkt nebenan oder an einen großen Kunden verkaufst.
Solange du dein Amigurumi innerhalb Europas verkaufen möchtest, bringst du damit auch dein Produkt auf den Europäischen Markt und musst dich somit an die Richtlinien der CE-Kennzeichnung halten.

Es führt kein Weg daran vorbei. Und das ist auch gut so, denn diese Richtlinien bringen uns Verbrauchern Sicherheit.

Blauer T-Rex Dinosaurier Amigurumi handgehäkelt von LaNuFaktur.
Gelber T-Rex Dinosaurier Amigurumi handgehäkelt von LaNuFaktur.
”Es ist nur als Deko gedacht“

Es gibt einen einfachen Merksatz: Sieht es aus wie ein Spielzeug (und das betrifft auch alles was eine Tierform hat) muss ein CE-Kennzeichen dran. Auch, wenn es sich um ein vermeintliches Dekorationsobjekt handelt, wie zum Beispiel ein gehäkelter Schlüsselanhänger – alles was Kinder zum Spielen animieren könnte, muss das Kennzeichen tragen.

Pinker T-Rex Dinosaurier Amigurumi handgehäkelt von LaNuFaktur.
”Okay, wie mache ich das jetzt?“

Wenn du dein Häkeltier CE-Kennzeichnen möchtest, benötigst du zunächst die DIN-Normen. Diese beschreiben genau, wie sichere Spielzeuge beschaffen sein müssen und wie man sie auf ihre Sicherheit überprüft. Sie legen auch Grenzwerte fest, unter denen eine bestimmte Eigenschaft noch als sicher gilt. Also zum Beispiel, wie viel Gewicht man an ein Sicherheitsauge hängen können muss und wie genau man das macht. Du merkst, diese Normen zu kennen ist unumgänglich, denn nur mit ihnen kannst du dein Häkelunikat richtig prüfen.

”Woher kriege ich die DIN-Normen?“

Leider kosten die DIN-Normen Geld und sind sehr technisch und kompliziert erklärt. Bei dem Verein “Wir machen Spielzeug” bekommst du die Normen, musst dafür aber Mitglied sein und einen Mitgliedsbeitrag zahlen. Du kannst auch ein CE-Handbuch kaufen, in dem sind alle Inhalte, die du aus den Normen wissen musst, verständlich erklärt. Ansonsten gibt es noch Kurse bei Nadja Lüders. Welcher Weg für dich der richtige ist, musst du entscheiden.

Grüner T-Rex Dinosaurier Amigurumi handgehäkelt von LaNuFaktur.

Als Abschluss möchte ich noch sagen, dass die CE-Kennzeichnung zwar Zeit, Nerven und leider auch Geld kostet, aber dennoch machbar ist.

Es ist auch als ganz normaler Mensch mit Kleingewerbe möglich. Nimm mich als Beispiel 🙂
Es scheint schwierig, aber es haben auch schon viele vor dir geschafft! Und die waren bestimmt nicht schlauer oder fleißiger als du. Man muss es nur angehen.

1 Kommentar

  1. Diana Figueroa sagt:

    Hi 🙂 ich habe eine Frage zur CE Kennzeichnung. Muss man den ganzen Prozess für jedes einzelne häkeltier machen? Weil das ist dann ja kaum machbar oder?

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